IRM 2025 in Baden bei Wien
Einst kaiserliche Sommerresidenz, ist Baden bei Wien heute eine charmante Kurstadt in Niederösterreich, die für Ihre historische Bedeutung, kulturellen Sehenswürdigkeiten und entspannenden Thermalquellen bekannt ist.
Gleich nach unserer Ankunft und der Begrüßung der lieben Vereinskollegen aus den Ländern Österreich, Deutschland, Schweiz, Tschechien und den Niederlanden sowie der Übernahme unseres Welcome-Packages, brachen wir, bei anhaltendem Nieselregen, zu einer 90-minütigen Stadtführung durch Baden auf, welche uns die vielen Sehenswürdigkeiten und Geheimnisse des hübschen kleinen Kurortes näher brachte. Den Rest des Abends ließen wir zusammen mit unseren Vereinskollegen an der Hotelbar ausklingen und freuten uns schon auf die kommenden Ausfahrten durch das Burgenland und Niederösterreich.
Erster Tag: Geplant waren heute auf dem Weg zu unserem Tagesziel nach Mörbisch am Neusiedler See mehrere Zwischenstopps mit vielen interessanten Sehenswürdigkeiten. Kurz nach dem Wecken, genauer gesagt um 08:22 Uhr, starteten wir die Motoren unserer Fahrzeuge, um mit einem perfekt und präzise gestalteten Roadbook das Schloss Esterházy anzufahren.
Als erstes führte uns der Weg über Loretto, zu der wunderschönen Basilika und Wallfahrtskirche Maria Loretto, die seit 350 Jahren als Pilgerstätte für Gläubige dient. Von den Türken zweimal niedergebrannt, ist die Kirche immer wieder auf- und ausgebaut worden, bevor man sie 1659 feierlich einweihte. Des Weiteren wurde sie von Papst Johannes Paul II aufgrund des Aufsuchens von Diözesanbischof Dr. Paul Iby mit dem Titel „Päpstliche Basilika minor“ ausgezeichnet.
Weiter ging es nun nach Eisenstadt zum Schloss Esterházy – eines der schönsten Barockschlösser Österreichs - vor dessen Haupteingang wir unsere Fahrzeuge für ein Gruppenfoto parkieren durften. Im Anschluss daran nahmen wir an einer Führung durch das prachtvolle Gebäude teil, um etwas mehr über das glanzvolle Leben am Hofe der Fürsten Esterházy zu erfahren. Besonders herausragend war der wunderschöne Haydnsaal, der nicht nur über ein fantastisches Deckengemälde verfügt, sondern auch über eine hervorragende Akustik. Eine für uns überwältigende Begebenheit war die musikalische Einlage mit Klängen von Haydn in der der hübschen kleinen Schlosskapelle.
Einen spannenden Kontrapunkt bilden die dem Schloss gegenüberliegenden ehemaligen Stallungen. Gemeinsam bilden sie das Schlossquartier Eisenstadt, wo Zeitgenössisches und Historisches, Musik und Kunst sowie Kulinarik und Wein in einzigartiger Form aufeinander treffen. Im Übrigen wollte ich hier schon immer mal mit dem PKW direkt vor dem Haupteingang parken ;-)
Die nächste Etappe führte uns zum „Tor zur Freiheit“ in St. Margarethen direkt an der ungarischen Grenze. Es ist die Gedenkstätte für das „Paneuropäische Picknick“. Hier wurde 1989 Geschichte geschrieben, als mit Zustimmung der beiden Länder Österreich und Ungarn ein Grenztor zwischen St. Margarethen im Burgenland und Sopronköhida in Ungarn symbolisch für drei Stunden geöffnet wurde. Am 19.08.1989 erschienen vor dem offiziellen Programmbeginn Flüchtlinge aus der DDR und durchbrachen in mehreren Wellen die Grenze. Die ungarischen Grenzpolizisten verhinderten diese Flucht nicht, die so zur ersten spektakulären Aktion der deutschen Wiedervereinigung wurde.
Unser Weg Richtung Mörbisch am Neusiedler See führte uns als nächstes in die Freistadt Rust, eine kleine malerische Stadt im Burgenland in Österreich. Rust ist mit 1.984 Einwohnern der kleinste Verwaltungsbezirk sowie die kleinste Statutarstadt Österreichs. Auch bekannt als „Stadt der Störche“ - die gefühlt auf jedem Kamin der Häuser rund um den Marktplatz in ihren Nestern saßen - verfügt Rust auch über eine große Weinbaugemeinde. Ein ausführlicher Stadtrundgang weihte uns in die vielen Anekdoten und die historische Geschichte der seit 1681 königlich ungarischen erhobenen Freistadt ein.
Am Neusiedler See angekommen – der seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt – wurden wir von unseren österreichischen Gastgebern auf ein Boot eingeladen, das uns mittels einer Rundfahrt, die Schönheiten einer der wenigen Steppenseen Europas zeigte. Der See liegt flächenmäßig überwiegend auf österreichischem und zu einem geringeren Teil auf ungarischem Staatsgebiet und zeichnet sich durch seinen Schilfgürtel, seine geringe Wassertiefe und sein mildes, aber windiges Klima aus. Mit gutem Appetit ließen wir uns die regionalen Köstlichkeiten vom Büffet schmecken und genossen im Anschluss daran die wunderbare Aussicht an Deck, sowie den Wind, der uns um die Nase wehte.
Den Tag ließen wir bei interessanten Benzingesprächen einmal mehr an der Hotelbar ausklingen. Geschafft, aber glücklich gingen wir kurz vor Mitternacht auf unser Zimmer, um für den nächsten Tag ausgeruht zu sein.
Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam zum ehemaligen Jagdschloss Mayerling.
Pittoresk eingebettet in den Wienerwald bietet der kleine Ort Mayerling mehr als nur eine beeindruckende Landschaft - er ist auch geschichtsträchtig. Denn genau dort, wo heute die Kirche des Karmelklosters steht, gingen Kronprinz Rudolf und seine Geliebte Mary Vetsera, aus noch nicht ganz geklärten Gründen, am 30. Jänner 1889 in den Tod. Gemeinsam nahmen wir an einer Führung durch das kleine, aber feine Museum teil und ließen uns von dem ganz besonderen Mythos der Tragödie eines gescheiterten Kronprinzen in den Bann ziehen.
In sortenreiner Aufstellung unserer Fahrzeuge zog unsere Auto-Karawane weiter zum eindrucksvollen Schloss Hernstein, welches eines der bedeutendsten Beispiele für den Historismus in Österreich ist und durch seine Architektur und Ausstattung besticht. Die Ursprünge des Schlosses reichen bis ins 12. Jahrhundert zurück, als an dieser Stelle eine Wehrburg errichtet wurde. Im 19. Jahrhundert ließ Erzherzog Leopold Ludwig das bestehende Gebäude von Architekt Theophil von Hansen im Stil der englischen Gotik umbauen. Der Schlosspark wurde ebenfalls im englischen Stil eines Landschaftsgartens gestaltet und umfasst etwa 12 Hektar. Er verfügt über einen künstlich aufgestauten Teich mit einer Insel, die früher für Seeschlachten genutzt wurde.
Nach einem kleinen Sektempfang in der Eingangshalle mit leckerem Fingerfood durften wir noch an einer Führung durch die wundervollen Räumlichkeiten des Schlosses teilnehmen, bevor es zu unserem letzten Stopp ging.
Als letztes Ausflugsziel gab es noch für alle Freunde des englischen Bleches ein besonderes Highlight in unserem Roadbook aufgeführt: Die BCCC (British Classic Car Collection). Diese – nicht öffentlich zugängliche Sammlung - befindet sich im romantisch gelegenen Furth im Triestingtal und ist eine private Sammlung des österreichischen Club-Kollegen Wolfgang Alber. Sie besteht ausschließlich aus britischen Automobilen, die noch nach dem zweiten Weltkrieg produziert wurden und weder eine Plastikummantelung noch einen amerikanischen Motor beinhalteten.
Völlig beeindruckt von der außergewöhnlichen Ausstellung und dem wunderschönen Anwesen fuhren wir – ohne an der Kaffeejause teilzunehmen – zurück zum Hotel. Je älter man wird, desto länger dauert der eigene Restaurierungsprozess für die Abendveranstaltung ;-)
Im „edlen Zwirn“ standen wir vor dem Nebeneingang des Badener Casinos und ließen uns bei herrlichem Wetter den Begrüßungstrunk schmecken, während wir uns auf den bevorstehenden Galaabend einstimmten. Nach der Übergabe der einzelnen Club-Geschenke an den Gastgeber und einer Preisverleihung der zwischendurch gemachten Wissensabfragen, bzw. Geschicklichkeitsspielen, durften wir uns an einem köstlichen Büffet laben. Ein fantastischer Abend mit vielen lieben Menschen und interessanten Gesprächen. Es war ein wunderschöner Abschluss und uns war noch nicht ganz bewusst, dass wir morgen schon wieder unsere Heimreise antreten mussten.
Leider geht die Zeit immer viel zu schnell vorbei und so verabschiedeten wir uns am Sonntag nach dem Frühstück von unseren liebgewonnen Vereinskollegen, um unsere Heimreise anzutreten.
Der Einfachheit halber haben wir für unsere Rückreise dieselben Hotels wie auf der Hinreise gebucht. Entlang der schönen blauen Donau ging es nun nach Marchtrenk und danach in das romantische Städtchen Frickenhausen, welches wir zur nächtlichen Stunde noch zu Fuß durch die vielen hübschen kleinen Gassen erkundeten, bevor wir müde aber glücklich in unser Bett fielen.
Mit dem Lied "It`s a long way to Tipparary" vertrieben wir uns während der Fahrt die Zeit bis nach Hause und parkten unseren Rover nach einer Woche wieder in der heimischen Garage. Unsere beiden Glücksbringer "Shauny" und "Lama" haben sich ihr Schaumbad mittlerweile wohl verdient. Nach über 2.300 Kilometern auf dem Rücksitz von "Archie" haben sie bereits den Geruch einer leichten Mischung aus Öl, Benzin und Pferdehaaren angenommen.
Nach genau 2.342 Kilometern hat uns "Archie" wieder unversehrt nach Hause gebracht. Eine ganze Woche lang begleitete er uns auf dem Weg zum internationalen Rover Meeting nach Österreich und wieder zurück. Jeden Tag haben wir mit ihm viele neue und schöne Eindrücke gewonnen, sowie interessante und liebenswerte Menschen getroffen und kennengelernt. Wir freuen uns bereits jetzt schon darauf, einen großen Teil unserer Rover-Kollegen im nächsten Jahr in den Niederlanden wiederzusehen.
DANKSAGUNG
Hiermit möchten wir uns - und damit sprechen wir auch im Namen unserer lieben Kollegen der Rover Freunde Deutschland e.V. - ganz herzlich bei den Organisatoren Max Geldner, Günter Tuczay, Petra Piller-Berger und Michael Berger, sowie bei dem Präsidenten Thomas Paradeiser und dem Vize-Präsidenten Andreas Geldner und allen Vereinsmitgliedern des österreichischen Rover-Clubs für die eindrucksvolle und exklusive Ausrichtung dieser Veranstaltung bedanken.
Obwohl das wunderschöne Programm aufgrund der vielen Sehenswürdigkeiten und Zwischenstopps zeitlich sehr anspruchsvoll war, verlief es dennoch entspannt und verlor zu keiner Zeit etwas von der - von uns so geschätzten - österreichischen Gelassenheit. Einen großen Respekt an die Veranstalter für die großartige Organisation und Abwicklung der einzelnen Ausfahrten.
Ein herzliches Dankeschön geht an alle Teilnehmer, die dieses Wochenende für uns zu einem wunderschönen Erlebnis gemacht haben! MERCI vielmals an ALLE!!!
Ute und Christoph
Text: Ute Stoll







































