Internationales Rover Treffen 2019

Aus der Sicht eines Teilnehmers:

Internationales Rover Treffen 2019 – einfach großartig, nicht zu überbieten!

Es standen mehrere Überlegungen bezüglich des Ortes und der Ausrichtung der Veranstaltung an, ehe Andreas seine Bereitschaft erklärte, diese zusammen mit seiner Frau in der Südsteiermark, nämlich in Schwanberg, durchzuführen. Ermuntert durch den Erfolg in Linz 2014 brauchte es keine Überredung seitens des Vorstands, nein, er bot es von sich aus an.

Mit Kurt Kert hatte er sich einen erfahrenen Veranstalter mit Lokalkolorit und bestens vernetzt gefunden, wer sonst noch zur Mitarbeit gefunden wurde, diese Menschen blieben anonym. Wann immer Andreas gefragt wurde, ob er Hilfe brauche - stets die gleiche Antwort, danke nein, alles läuft bestens.

Ausschreibung, Teilnahmebedingungen, Preise in diversen Kategorien, Reise- und Hotelunterlagen, Routenpläne, selbst die Tickets für die Autobahnmaut wurden bedacht und zeitgerecht zugeschickt.

Von zu Hause am frühen Nachmittag des 23. Mai bei Traumwetter weggefahren, lief auf der Autobahn A2 der ROVER P5 aus Zug (CH) kurz vor Graz auf. Die Begrüßung nach zehn Jahren fiel mehr als herzlich aus. Gleiches wiederholte sich kurz darauf in Schwanberg, wo bereits die ersten zwanzig Fahrzeuge eingetroffen waren – und nur nette Menschen, mit denen man sich gerne umgibt. Ja, Einige haben dann doch gefehlt, kennt man sich doch seit Jahrzehnten…

Nach dem gemeinsamen Abendessen in einer Buschenschank – die meisten Teilnehmer hatten sich bereits eingefunden – wurde es noch ein langer Abend bei landestypischen Schmankerln. 

Die Abfahrt am Morgen versäumte eine Teilnehmerin, der Hotelier lieferte sie per Kühl-LKW nach. Auf Schloss Piber erfolgte eine Führung im Gestüt der Lipizzaner, die einem deutschen Gast die Erkenntnis entlockte: „Ein Pferd, das hat vier Beiner, an jeder Ecke einer, wenn es dreie hätt‘, es umfallen tät“. Und das nach dieser Besichtigung und der Erklärung, wie die Pferde beschlagen werden. Nennt man selbständiges Denken ;-)

Die Weiterfahrt nach dem Essen brachte den Tross über das Gaberl mit 1.550 m an den Red Bull Ring, wo eine gezeitete Wertung auf der Driving Range gefahren wurde (ungleich mehr Spaß als auf dem Golfplatz und ein Beweis, dass auch ROVER sportlich bewegt werden können). Die Rennstrecke war durch Formel-Fahrzeuge belegt, wie der „Höllenlärm“ bewies.

Pass- und Kehrenfahren waren noch zu wenig, also lotste uns Andreas noch ein Stück nach Kärnten, weiter über die 1670 m hohe Weinebene mit ihren 16 % Steigung, ehe es wieder hinunter in die liebliche Weingegend der Weststeiermark ging.

Am Abend trafen noch unsere Präsidentin Veronika und ihr Vize Thomas ein, die beide noch „schulpflichtig“ waren. Zum und nach dem Essen intonierte die Marktmusikkapelle Schwanberg mit ca. vierzig Personen zünftige Marsch- und Volksmusik in perfekter Darbietung. Für viele der rund 80 Gäste sicher einer der emotionalen Höhepunkte des Treffens, denn bei „O du mein Österreich“ blieb kein Auge trocken.

Samstag wurde unsere Kolonne wieder mit von der Polizei geschalteten Ampeln aus Schwanberg gelotst. Der Führung durch die Produktion einer Kernölmühle, bekannt als das grüne Gold der Steiermark, folgte eine kurze Fahrt mit dem „Flascherlzug“. Dieser trägt die Bezeichnung nicht wegen des überall angebotenen Schilchers oder auch Rabiatperle, nein, die Bahnreisenden suchten einen Wunderdoktor auf, der an Hand des in den namensgebenden Flascherln transportierten Urins die Krankheit diagnostizierte! Ein gar sonderbar Völkchen, die Steirer. Probe gefällig? youtu.be/tHDFAMp4MNQ Höllerhansl Lied.

Wieder per Bahn zurück bei der Mühle wurde die Gruppe mit den verschiedensten Anwendungsmöglichkeiten von Kernöl vertraut gemacht. U.a. delikat in Eierspeise oder zu Vanilleeis, die Knabberkerne fördern die Potenz, der Hinweis darauf zumindest den Verkauf. Also auch für Damen von gelegentlichem Nutzen.

Die Besichtigung und Führung durch Prinzessin Alice Liechtenstein auf Schloss Hollenegg war sehenswert, auch wenn im Rossstall, wo der Galaabend stattfand, eine bessere Luft war. Es war bemerkenswert, wie das Mäzenatentum vergangener Zeiten heute noch gelebt werden kann, damit internationale Künstler unterstützt werden und welche Bandbreite von Kunst (heuer zum Thema „bei Tisch“) entstehen kann.

Bei nicht allen Exponaten konnte ich die Absicht des Schöpfenden und die angedachte Verwendung erkennen. Anderen Exponaten konnte ich mehr künstlerischen und nutzbaren Wert abgewinnen.

Der Galaabend war vom Ambiente, Stil, Kulinarik und Conference erstklassig.

Andreas führte souverän durch das Programm, das mit Fotoshow aus dreißig Jahren Clubleben unterlegt war. Nach der obligaten Siegerehrung (Gesamtsieg in den technischen Disziplinen wie immer, Walter ). Die weiteren Preise wurden nach Ungarn, Deutschland und Belgien ausgeführt.

Die Ehrungen nahmen Bgm. Mag. Karlheinz Schuster und Rupert Mauthner als Tourismusobmann vor, die dieser Veranstaltung durch großzügiges Sponsoring eine weitere Perle beifügten. Frau Mauthner: angesagte Gäste mit Buchung wollen auch um 22 Uhr noch problemlos einchecken! (Anmerkung: passt das hier her?)

Ein angedachtes Pannenfahrzeug wurde nicht benötigt, alle kamen aus eigener Kraft täglich in das Quartier und die paar notwendigen Handgriffe passierten „blind und routiniert“.

Den würdigen Abschluss bildete eine wildromantische Fahrt entlang der Südsteirischen Weinstraße zu Österreichs höchstem Weinbauort Kitzeck mit sagenhaftem Panorama und mit einem grandiosen Abschiedsessen beim Haubenkoch erklang der Schlussgong.

Als langjähriger Roverist habe ich in dreißig Jahren nur zwei Treffen nicht besucht und kenne viele Länder und Events. Aber das, was uns Andreas mit seiner Jutta und einer Handvoll Helfern geboten hat, lässt keine Verbesserung mehr zu. Die Bezeichnung perfekt trifft es bei weitem nicht. Es war das Nonplusultra!

Dass sich nicht sämtliche Teilnehmer aus A, B, CH, CZ, D, H, L und SLO dieser Meinung anschließen ist kaum zu erwarten und ich hoffe, dass die vier Tage mit dem ÖRC bei euch unvergesslich bleiben werden. Es war sehr schön. es hat mich sehr gefreut.

Happy Rovering

Reinhard