Internationales Rover Meeting 2016, Holland

Aus Anlass seines 45-jährigen Bestehens hat der Rover Owners Club Holland von 6. bis 8. Mai zum diesjährigen internationalen Treffen eingeladen.

Mit den Erinnerungen an die Treffen der letzten Jahre in Varese, Linz und Bad Salzuflen haben wir uns mit Vorfreude für das Treffen in Raalte angemeldet. Auf unserer Anreise von Hamburg konnten wir uns in Holland bereits entschleunigen – 80km/ auf der Landstraße, geschwindigkeitsgesteuerte Ampeln, kein Überholen. Genauso gemütlich ging es mit einigen Programmpunkten und wenigen Kilometern Fahrt zwischen den Kaffee- und Kuchenpausen durch die letztendlich zwei Tage des Treffens.
Wir haben die Unterschiede in der Mentalität der Veranstalter mit Interesse verfolgt. Das formlose Zusammenkommen am ersten Abend war genau das, ohne Begrüßung, ohne Information über den Ablauf der Veranstaltung. Die holländischen Teilnehmer kannten sich natürlich untereinander, einige (grenznahe) deutsche Teilnehmer auch und die Tschechen und wir Österreicher haben letztlich auch Anschluss gefunden.

Am Freitag hat uns der Weg nach Beekbergen geführt. Die 39km Strecke über kleine und kleinste Nebenstraßen bringen uns die ländliche Gegenden und schöne Wälder näher. Unser Ziel heißt „Veluwse Stoomtrein Maatschappij“, auf gut deutsch eine Dampfeisenbahngesellschaft. Und was für eine! Verglichen mit den englischen Museumsbahnen gibt’s hier verschiedenstes historisches Wagenmaterial und unterschiedlichste Dampf- und Diesellokomotiven in einem von 250 Freiwilligen professionell geführten Betrieb. Hut ab auch vor dem Betriebsleiter, der uns auf Niederländisch, Deutsch und mit ein paar Worten Tschechisch seine Eisenbahn näher bringt.

Die abgestellten Dampflokomotiven ergeben auch einen sehr schönen Hintergrund für Fotos mit unseren Autos – René Winters vom ROCH legt sich im wahrsten Sinne des Wortes ins Zeug, um außergewöhnliche Perspektiven festzuhalten.

Der Programmpunkt für den Nachmittag hat dann wieder mit Autos zu tun. Wir besuchen das Klassik Ford Museum, das in einer ehemaligen Papiermühle untergebracht ist. Auch hier bekommen wir vom Besitzer eine eigene Führung durch die kleine aber feine Sammlung von hauptsächlich Ford A Modellen, aber auch einiger anderer schöner Oldtimer.

Um die Lücke bis zum Abendessen zu schließen, machen wir auf eigene Faust noch einen Ausflug nach Arnheim, das schönere und näher gelegene Apeldoorn ist wegen des Giro d’Italia bereits abgesperrt.
Am Samstag waren zuerst einmal 25m Fußweg vom Hotel zum nebenan gelegenen Harley-Davidson Museum, dem angeblich größten seiner Art in Europa angesagt. Die Sammlung ist tatsächlich beeindruckend und wenn wir auch noch etwas von den Geschichten und Erklärungen des Besitzers verstanden hätten, wären wir sicher restlos begeistert gewesen.

Danach haben wir versucht, anhand des Roadbooks zu Jansen Karosseriebau zu gelangen. Grundsätzlich braucht man bei holländischen Roadbooks nur vier oder fünf Vokabeln zu kennen, um sie lesen zu können. Dennoch haben wir uns nach der dritten Abzweigung, einer Gruppe Niederländer nachfahrend, verfranst. Doch als wir uns über die eigene Unfähigkeit zu ärgern beginnen, beginnt auch die Gruppe wie wild umzudrehen oder in jede beliebige Richtung abzubiegen. Auch unser zweiter Versuch, wieder ins Roadbook einzusteigen misslingt ... scheint also einen Fehler haben, das Roadbook. Jedenfalls finden wir so Gelegenheit, die Landschaft intensiver wahrzunehmen und das Wetter zu genießen. In der Einfahrt vor dem Betriebsgebäude gibt es ambulant wohlschmeckende Pfannkuchen und nach dem Essen besichtigen wir den Betrieb. Neben z.B. den Rover Specials entstehen hier auch für andere, hochpreisige Fahrzeuge neue Karosserien nach bester handwerklicher Tradition, aber nicht immer mit den originalen Mitteln.

Samstagabend ist traditionell der Tag für das Galadiner und den offiziellen Teil eines internationalen Treffens. Auf Holländisch heißt das Grillbuffet und nach Nachfragen bekommen die Kollegen des RFDeV und wir die Gelegenheit, die Grußworte unserer Präsidenten und die Gastgeschenke zu übermitteln.
Was bleibt sind die Erinnerungen an traumhaft schönes Frühsommerwetter, viele sehr nette Gespräche und die Vorfreude auf das Treffen 2017 in Brünn (CZ).